Granatapfelsalat
nach »Vollständiges Nürnberger Kochbuch« 1691

Kerne von vier reifen, großen Granatäpfeln

Schale einer ungespritzten Orange

2 grob zerbröselte Zimtstangen

3 Esslöffel Pinienkerne oder gestiftelte Mandeln

3 Tassen Korinthen

2 Tassen Zucker

0,5 l süßer Dessertwein (z. B. Port)

Man nehme das Innere der Granatäpfel, würze es mit geriebener Orangen- und Zitronenschale, gebe Pinienkerne oder Mandeln sowie Korinthen hinzu und mariniere den Salat mit Süßwein, der mit dem Zimt, Nägelein und dem Zucker aufgekocht wurde. Hält gekühlt mehrere Wochen.

Granatäpfel, wegen ihrer vielen wohlschmeckenden Kerne in der religiösen Symbolik Sinnbild der fruchtreichen Mater ecclesia, der Mutter Kirche, waren die Lieblingsfrüchte des Reichsgrafen Tilly.

Der ansonsten höchst asketische Feldherr hatte eine Vorliebe für die süßen Früchte, so dass Herzog Maximilian auf die Nachricht von der Verwundung seines Feldherren seinen Leibarzt Sagittarius mit einer Gabe von Granatäpfeln nach Ingolstadt sandte.

 

Musquetierer-Brodt
nach dem Grazer »Granat-Apffel-Kochbuch« 1686

800 g Bienenhonig

600 g Mehl

erforderliche Menge von Sauerteig (oder ähnlichem Treibmittel)

1 Teelöffel feingehackter frischer Ingwer

1 Telöffel zerstoßene Nelken

2 Teelöffel Korianderkörner

1 zerbröselte Zimtstange

2 Teelöffel grob gestoßene schwarze Pfefferkörner

2 Teelöffel zermahlene Muskatnuss

2 feingehackte Schalen ungespritzter Zitronen

Honig erhitzen, alle Zutaten - außer dem Mehl - dazugeben und ziehen lassen. Dann Mehl zugeben und einen festen Teig daraus kneten. In eine geschlossene Form geben und 3 bis 4 Stunden bei schwacher Hitze backen, wobei die Oberhitze stärker als die Unterhitze sein sollte.

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